Juni – Zeitqualität der Kriegerin!
Der Juni bringt Licht in Fülle. Zur Sommersonnenwende am 21. Juni erreicht die Sonne ihren Höhepunkt – ein Moment voller Kraft, Klarheit und Lebensenergie. Und doch markiert genau dieser Höhepunkt auch den Beginn der Wende: Die Tage werden wieder kürzer.
In dieser Polarität – zwischen Aufblühen und Loslassen – liegt die Essenz der Kriegerin.
Benannt nach der römischen Göttin Juno, die für Geburt, Fürsorge und den Schutz des Weiblichen steht, wirkt der Juni wie ein Spiegel: Er zeigt, was in dir leuchtet – und was dich noch daran hindert, sichtbar und kraftvoll deinen Weg zu gehen.
Diese Zeitqualität ruft dich:
Schau hin. Auf dein Licht UND deine Schatten. Werde klar. Und richte dich neu aus.
Willkommen in der Zeit der Kriegerin.
Die innere Kriegerin – eine Einladung zur Selbstermächtigung
Kennst du dieses Gefühl: Du lebst ein Leben, in dem du vor allem eines tust: du funktionierst. Und doch ahnst du, dass da etwas in dir schlummert, das schon länger darauf wartet, wachgeküsst zu werden. Eine Kraft, die sich nicht in To-do-Listen und Erwartungen pressen lässt. Eine Stimme, die nicht mehr schweigen will.
Sie meldet sich oft ganz leise. In Momenten der Stille, oder wenn du erschöpft bist. In dem vielleicht noch vagen Wunsch nach mehr – nicht im Außen, sondern in dir.

Wie die Kriegerin in mein Leben kam
„Ich war nie wie die anderen, doch ich strengte mich an. 34 Jahre lang.“ – Das ist der erste Satz in meinem Buch „Aufbruch ohne Pfefferspray„. Er beschreibt ziemlich gut, wo ich damals stand.
Ich lebte ein nach außen hin erfolgreiches, aber sehr angepasstes Leben. Innerlich fühlte ich mich zunehmend leer. Unsicher. Getrieben von der Angst, nicht zu genügen, nicht dazuzugehören. Ich überließ Entscheidungen lieber anderen, aus Angst vor den Konsequenzen. In all dem Bemühen anderen zu gefallen, verlor ich das wichtigste, was ich habe: mich.
Als ich 2014 in eine tiefe Sinnkrise geriet, musst ich mir schmerzhaft eingestehen: Ich habe keine Ahnung, wie es weitergeht, aber eins ist klar: So nicht!
Das kann nicht alles gewesen sein. Eine leise Sehnsucht wurde wach. Da war eine Stimme in mir dir mir sagte, dass da noch mehr in mir steckt, was gelebt werden will.
Ich begann damals, mich mit den Lebenswegen von Frauen zu beschäftigen, die mich faszinierten und inspirierten – Paula Modersohn-Becker, Frida Kahlo, Jane Goodall, Marie Curie, um nur einige zu nennen. Und so unterschiedlich ihre Charaktere und Lebenswege auch waren. Es gab bestimmte Qualitäten, die sie alle gemeinsam hatten: Würde, Mut, Klarheit, Beharrlichkeit, Wahrhaftigkeit, Besonnenheit. Sie alle gingen ihren ureigenen Weg, blieben sich selbst treu, auch wenn ihr Umfeld sie belächelte.
Als ich während meiner Coachingausbildung begann, mich mit Archetypen auseinandersetzen, machte es bei einem Archetypen plötzlich „klick“: Er vereinte all die Qualitäten, die ich in diesen Frauen erkannt. Plötzlich hatte ich ein Wort dafür:
Die Kriegerin kam in mein Leben – und ist bis heute geblieben!

Was ist ein Archetyp – und was macht die innere Kriegerin aus?
Einen Archetyp kann man als ein Urbild oder eine Ursprache beschreiben, die tief in unserem Unbewussten verankert ist. Archetypen sprechen Ebenen in uns an, die unser Verstand nicht greifen kann. Jeder Archetyp trägt bestimmte Qualitäten in sich, die wir bewusst zur Gestaltung unseres Lebens nutzen können. Die innere Kriegerin ist einer dieser Archetypen. Sie ist kein Idealbild, keine weitere Rolle, die wir spielen müssen, sondern eine kraftvolle Ressource, die wir in uns aktivieren können. Eine lebendige Urkraft, die uns daran erinnert, wer wir wirklich sind.
Die Kriegerin ist nicht laut. Sie kämpft nicht gegen etwas, sondern geht immer für etwas los. Ihre Kraft liegt in ihrer Wahrhaftigkeit, in ihrer Klarheit, in ihrer tiefen Entschlossenheit.
Sie lebt und handelt aus dem Herzen – nicht naiv-romantisch, sondern wahrhaftig und ehrlich. Sie richtet ihre Energie nicht auf das, was sie nicht verändern kann, sondern auf das, woran sie zutiefst glaubt.

Warum gerade feinfühlige Frauen ihre innere Kriegerin brauchen
Viele feinfühlige Frauen haben gelernt, sich anzupassen. Sie verstecken ihre Tiefe und Wahrhaftigkeit hinter einem netten Lächeln. Sie wollen nicht anecken, nicht zu viel sein. Doch genau in dieser Feinheit & Tiefe liegt eine große Kraft verborgen!
Die innere Kriegerin hilft uns, unsere Stärke neu zu definieren – nicht als Härte, sondern als Rückgrat. Sie zeigt uns: Sanftheit und Klarheit, Verletzlichkeit & Stärke schließen sich nicht aus. Ganz im Gegenteil!
Du darfst Grenzen setzen und zugleich ein offenes Herz behalten. Du darfst dich verletzlich zeigen – und in deiner Kraft sein.

Die Kriegerin im Alltag
Die innere Kriegerin lebt nicht nur von inneren Reisen oder Ritualen. Ja, das ist wunderbar, um unsere Verbindung zu ihr zu stärken und uns an diese lebendige Kraft in uns zu erinnern!
Vor allem ist die innere Kriegerin eine Ressource, die wir in unserem Alltag brauchen! In den Momenten, in denen du ein Nein aussprichst, obwohl es unbequem ist. Wenn du deine Wahrheit teilst, ohne zu wissen, wie dein Gegenüber reagiert. Wenn du aufstehst – obwohl deine Knie zittern.
Ich erinnere mich gut an den Moment, als ich meinem damaligen Chef zum ersten Mal sagte, dass ich nicht länger damit einverstanden bin, bei Entscheidungen übergangen zu werden, die meinen Verantwortungsbereich betreffen.
Meine Stimme war ruhig, aber innerlich zitterte ich. Und doch war es genau dieser Moment, in dem ich spürte: Endlich nehme ich mich selbst ernst und spreche aus, was schon lange in mir ist. Und all der Ärger und die Wut, die ich bisher heruntergeschluckt hatte, wurden in Form von Kraft und Energie freigesetzt!
Die innere Kriegerin sagt nicht: „Ich bin nie müde, nie unsicher.“ Sie sagt: „Ich bin da – mit allem, was ich bin.“ Sie bleibt bei sich. Sie trifft Entscheidungen im Einklang mit ihrer Wahrheit. Und sie weiß: Es ist nicht ihre Aufgabe, gemocht zu werden. Es ist ihre Aufgabe, sie selbst zu sein.

Die schlummernde Kriegerin
Wenn wir die innere Kriegerin in uns nicht leben oder sie sogar ablehnen, wirkt sie trotzdem als Schatten in uns – unkontrolliert und oft destruktiv. Dann verfallen wir in Passivität, hoffen auf Veränderung im Außen und fühlen uns ausgeliefert und als Opfer der Umstände. Oder wir verhärten uns, kämpfen nur noch, verbiegen uns unter dem Druck, „stark“ sein zu wollen.
Doch wahre Stärke ist weich. Verletzlich. Wahrhaftig. Wenn wir beginnen, die innere Kriegerin in uns bewusst zu führen, statt sie zu unterdrücken, entsteht etwas Neues: eine klare, friedliche, lebendige Kraft und innere Ausrichtung.
Die Kriegerin ist eine Ressource – keine Rolle
Die innere Kriegerin ist kein Idealbild. Du musst sie nicht perfekt verkörpern. Es geht nicht darum, noch eine weitere Rolle zu erfüllen – sondern dich zu erinnern. An das, was längst in dir angelegt ist.
Du bist nicht die Kriegerin. Aber du trägst sie als Ressource in dir. Und du kannst dich bewusst dafür entscheiden, ihr zuzuhören. Schritt für Schritt in ihre Haltung hineinzuwachsen. In deinem Tempo. Auf deine Weise.

Eine Einladung an dich
Wenn etwas in dir beim Lesen in Resonanz gegangen ist – dann nimm das ernst. Vielleicht ist jetzt die Zeit, um deine innere Kriegerin zu aktivieren, um dein Leben bewusst in eine Richtung zu lenken, die dich nährt.
In meinem Wurzeln, Werte & Visionen ONLINERAUM findest du ein ganzes Modul zur Aktivierung der Kriegerin in dir!